Die Preise für Wohnungen und Häuser legen wieder zu +++ Die Übersicht für Österreich +++ Fünf Gründe, warum die Preise in Zukunft steigen werden.
Immobilien-Atlas. Wohnungen und Häuser steigen wieder im Preis. Nachdem Immobilien im Jahr 2022 so teuer wie nie waren, brachen die Preise 2023 in Folge des Zinsanstiegs leicht ein. Doch nach diesem Preisrückgang sind Häuser und Wohnungen 2024 in Österreich im Schnitt wieder etwas teurer geworden, wie die Statistik Austria klar belegt.
Der Medianpreis je Quadratmeter für eine Eigentumswohnung stieg von 3.991 Euro auf 4.000 Euro an, für Häuser stieg der Quadratmeterpreis von 2.661 Euro auf 2.709 Euro.
Im Vergleich zu den Höchstwerten 2022 sind Wohnungen und Häuser aber weiterhin billiger. So wurde 2024 für einen Quadratmeter einer Eigentumswohnung rund 340 Euro weniger bezahlt als 2022, für Wohnhäuser rund 184 Euro je Quadratmeter weniger. Doch die Höchstpreise von 2022 dürften bald überboten werden.
Darum werden die Preise weiter steigen
■ Die Baubewilligungen. Wie oe24 in der Grafik zeigt, ist die Zahl der Baubewilligungen 2024 um rund 40% tiefer als im Boom-Jahr 2019. Es werden aber nicht nur deutlich weniger Wohnungen bewilligt. Durch das Problem der stark gestiegenen Zinsen gehen derzeit viele Bauträger und Gewerke (Subunternehmer) in Konkurs – das heißt, das lange nicht alle geplanten und bewilligten Wohnungen fertiggestellt werden.
Jahr | Baubewilligte Wohnungen |
---|---|
2017 | 86.312 |
2018 | 74.046 |
2019 | 84.822 |
2020 | 78.474 |
2021 | 78.758 |
2022 | 64.194 |
2023 | 46.565 |
2024 | 51.473 |
■Die Bevölkerung Österreichs wächst weiterhin, besonders in den Städten bleibt der Zuzug stark, die Nachfrage nach Wohnungen wächst.
■ Die Inflation. Derzeit sinken die kurzfristigen Zinsen (siehe unten), auch deshalb steigt die Nachfrage nach Krediten für Wohn-Eigentum, was die Preise - bei knappem Angebot - steigen lässt. Die Inflation bleibt in der EU erhalten: Die Geldmenge M3 nahm im April um 3,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu. Diese Geldmenge umfasst Bargeld, Einlagen auf Girokonten sowie Geldmarktpapiere und Schuldverschreibungen (es gibt mehr Geld das weniger Gütern nachjagt).
■ Die Baupreise. Die Teuerung ließ auch die Kosten der Löhne für Bauarbeiter steigen – Facharbeiter werden knapper. Die Baumaterialien haben sich auch durch geopolitische Wirren enorm verteuert.
■ Für bebaubare Grundstücke sind die Preise im Vorjahr gestiegen. Im Median kostet ein Quadratmeter Grundfläche in Österreich 124 Euro, nach 105 Euro im Jahr 2023 und 85 Euro im Jahr 2022. Wien und Vorarlberg stechen mit einem Preis von 786 Euro bzw. 689 Euro pro Quadratmeter deutlich hervor.
Niedrigere Zinsen: Viele wollen jetzt Kredit haben
Kurzfristige Zinsen fallen stark im Euroraum. Banken vergeben mehr Kredite. Das führt zu höherer Nachfrage nach Immobilien:
Die Immobilienpreise in Österreich werden durch die erhöhte Nachfrage in den kommenden Monaten angeheizt.
Schon jetzt fragen
deutlich mehr Privathaushalte bei Banken um Kredite an. Der Grund: Die EZB hat den Preis des Geldes gesenkt. Von einst 4,5 % im Herbst 2023 beträgt der Leitzins für das Hauptrefinanzierungsgeschäft jetzt 2,4 %. Laut Experten könnte er baldbei 2 % an.
Der Hauptrefinanzierungsatz bestimmt die Kosten für Banken, sich frisches Geld zu besorgen. Er beeinflusst die Konditionen für Kredite an Kunden für Immobilienfinanzierungen.
Die rückläufigen Zinsen im Euroraum schieben die Kreditvergabe der Banken an Unternehmen an. Die Geldhäuser in der 20-Länder-Gemeinschaft reichten im April binnen Jahresfrist um 2,6 Prozent mehr Darlehen an Firmen aus und um um 1,9 Prozent mehr an Privathaushalte. Und wofür bitten Private um Kredit? Vor allem für Immos.